Paracycling Worldcup Emmen (Niederlande) 2017

Eine Premiere ganz besonderer Art!

Premiere auf der Straße: Tandem-Worldcup! Am Mittwoch 28.06.2017 ging es los. Stefan und ich reisten zu unserem ersten Worldcup nach Emmen in Holland. Auch für Emmen war die Ausrichtung des Worldcups Premiere.
Donnerstag wurde die Strecke für das Zeitfahren freigegeben, am Freitag dann gegen 13 Uhr für eine Besichtigung und Training. Die Strecke führte vom Start weg über eine Reihe recht enger Kurven durch einen kleinen Park. Dort war die Straße nicht asphaltiert, sondern gepflas- tert. Sehr gewöhnungsbedürftig. Aus dem Park ging es dann auf eine vierspurige Hauptstraße, die man erst rauf und dann nach einem U-Turn wieder runter fahren musste. Mit einem weiteren Turn und einem kleinen Anstieg war dann das Ziel erreicht.

Die Wettervorhersagen waren für den ganzen Rest der Woche nicht besonders gut, es sollte eigent- lich durchgehend regnen und auch ziemlich windig werden. Unser Start war am Freitag für 16.52 Uhr angesetzt. Wir fuhren zwei Stunden vor dem Start an die Strecke und freuten uns, dass es bis- her den Tag über noch nicht geregnet hatte. Doch wie es immer so ist, wir hatten uns zu früh ge- freut: Mit dem Warmfahren auf der Rolle begann es wie aus Eimern zu gießen. Nicht so schlimm wie im Norden Deutschlands, aber es reichte, den Kurs zu einer sehr rutschigen Angelegenheit wer- den zu lassen. Die Gesundheit war uns wichtiger als die Platzierung und so nahmen die Kurven mit großer Vorsicht. Typisch wie es dann so kommt, hörte der Regen fast genau dann auf, als wir die Ziellinie überquerten. Platz 13 im Zeitfahren war das Ergebnis.

Den Samstag war locker. Wir verbrachten den Tag damit, uns bei leider wieder schlechtem Wetter für eine Stunde auf der Rolle die Beine locker zu fahren und danach den Jungs bei der Tour de France im Fernsehen zuzuschauen, wie sie die widrigen Bedingungen beim Einzelzeitfahren in Düsseldorf meisterten. Am Abend konnten wir uns dann noch, wie schon die Tage zuvor, durch die magischen Hände unseres Physiotherapeuten Elias die Verspannungen aus den Beinen massieren lassen.

Am Sonntag war Wettkampf. Um 16 Uhr ging es für uns über 106 Kilometer in 15 Runden auf ei- nem sehr kurzen Kurs von knapp 7 Kilometern. Das unangenehme an einer so späten Startzeit ist das Warten auf den Start. Man muss die Spannung halten, darf sich vorher nicht zu stark belasten, sollte aber auch nicht total runter fahren.

Das Rennen begann dann sehr zügig. Vom Start weg wurde unerwartet richtig Gas gegeben und wir mussten uns sputen, den Anschluss an das Feld nicht zu verlieren. Dann ließen die Kollegen es wie- der ruhig angehen. Die Strategie war ein Wechselspiel von rollen lassen und maximaler Belastung, Das ging in die Beine, richtig sauer. Das Starterfeld wurde so auseinander gefahren. Wir fanden uns in einer Gruppe aus drei Tandems. Nach einer weiteren Runde liefen wir in dieser Gruppe auf ein koreanisches Tandem auf, das sehr unruhig fuhr, ständig stopp an go. Wir zogen dennoch in einem gleichmäßigen Tempo unsere Runden. Das Tempo war aber mäßig und so wurden wir vier Tan- dems nach etwa 80 Kilometern von der Spitzengruppe eingeholt. Es gab dann einige Verwirrung als einer der Offiziellen auf eine Begleitmotorrad und signalisierte, wir müssten unser Rennen beenden, da wir überrundet worden seien. Die Regel war keinem der Tandems bekannt. Wir fuhren also weiter.

Das polnische Team, das mit uns unterwegs war, erdreistete sich, bei der Spitzengruppe im Wind- schatten mit zu fahren. Den zwei anderen Teams war die Pace zu hoch. Und so wir mussten dann nach einigen Kilometern das Loch zu den Polen wieder zufahren. Eine Runde später holte uns dann die zweite Spitzengruppe ein. Die Rennleitung informierte uns wieder, dass das Rennen für die Po- len und uns nun beendet sei. Die Polen hängten sich noch einmal verbotenerweise an die Spitzengruppe in den Windschatten. Wir schlossen auf und lieferten uns am Ende der Runde mit den Polen noch einen Schlussspurt. Den entschieden wir für uns. Ehrensache als Sprinter.

Ich konnte wieder viele neue Erfahrungen bei diesem Straßen-Worldcup sammeln und es war deut- lich zu sehen, das sich die vielen Straßenkilometer in diesem Jahr doch positiv bemerkbar machten. Im Vergleich zu den letzten Jahren habe ich diese Rennen viel besser wegstecken können. Die Grundlagenbasis ist gelegt!

Trotzdem bin ich froh, jetzt wieder auf die Bahn zurück zu kehren und mich auf die bevorstehenden Aufgaben auf der Radrennbahn vorzubereiten. Ich bin eben ein Sprinter der Bahn. 

 

Foto: Axel Kaben


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